Module 1. Die Menschenrechte und Begriffe der menschenlichen Würde: allgemeine Einführung.

Die  Bildung über, für und zu den Menschenrechten ist die Grundlage für die wirksame Verteidigung, Förderung und Anwendung dieser Rechte, und sollte daher ein integraler und ausdrücklicher Bestandteil sämtlicher Bildungsprogramme eines Staates sein und sowohl die Vorschulbildung wie auch die Hochschulbildung einschliessen. Die Bedeutung der Bildung wurde bereits im Prâambel der Weltweiten Erklärung der Menschenrechte (UDHR) verankert wo es heisst: “Die Generalversammlung verkündet diese allgemeine Erklärung der Menschenrechte als gemeinsames Ideal für alle Völker und Nationen welches sie anstreben sollten, um sicher zu stellen dass Einzelpersonen und Institutionen gleichermaßen, sich ständig davon inspirieren lassen, um durch Bildung und Erziehung diese  Rechte und Freiheiten zu achten und durch schrittweise Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Achtung sowohl unter den Völkern der Mitgliedsstaaten wie auch unter der Bevölkerung der in ihrem Hoheitsbereich befindlichen Gebiete sicherzustellen.” (UDHR, pág. 2).

Eine explizite Menschenrechtserziehung und –ausbildung ist ein wesentliches Mittel um die Menschen zu befähigen ihren Beitrag zu leisten  “zum Aufbau und zur Förderng einer weltweiten Kultur der Menschenrechte.” Diese “universelle Kultur der Menschenrechte” wächst  jenseits und unabhängig von nationalen  Grenzen und stellt ein friedliches Gemeinschaftsleben auf der ganzen Welt sicher.

Doch ist es noch ein langer Weg bis zur Erfüllung dieses Ideals der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Ziel des Projekts “Werte- und Menschenrechtserziehung in der Hochschullehrerausbildung” ist die Einführung einer systematischen und expliziten Werte- und Menschenrechtserziehung innerhalb der Hochschulbildung in Costa Rica und Deutschland in Form eines gestuften Lehrgangs: dieser beinhaltet einen allgemeinen Abschnitt (Studium Generale) und drei spezifische Modulen (Dozentenausbildung) und erlaubt gleichzeitig eine gewisse Flexibilität der Maßnahmen bezüglich der Anpassung an regionale und institutionale Bedüfnisse. Art. 26 der UDHR nimmt Bezug auf die Bildung schlechthin und erwähnt im zweiten Abschnitt ausdrücklich ihre Lehrtätigkeit und Unterrichtung.

Der Kursus ist der erste einer Gesamtheit von vier Kursen welche gemeinsam das Modul “Werte- und Menschenrechtserziehung für die Lehrerausbildung” darstellen und umfasst eine Reihe von Inhalten zur Einführung in den Bereich der Menschenrechte, wobei besonderes Gewicht auf die historische, philosophische, juristische und politische Entwicklung wie auch auf Ideen und Kernkonzepte und ihre Ausbildung gelegt wird.  Ein wesentlicher Schwerpunkt des Kurses liegt auf der Reflexion und dem Verständnis der Bedeutung der Menschenwürde als Grundkonzept der UDHR für die Bildung,  ausgehend von  einer multikulturellen Perspektive.

Begründung

Die Werte- und Menschenrechtserziehung an sich ist ein in die Zukunft schauendes Thema dessen internationale Grundlagen innerhalb der Generalversammlung der Vereinten Nationen durch die Verabschiedung der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte im Jahre 1948 etabliert wurden. Die internationale Gemeinschaft  und die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verpflichteten sich damals angesichts der früheren “barbarischen Handlungen” zur Anerkennung und Förderung der grundlegenden und allgemein gültigen Menschenrechte. Trotz dieser wichtigen Erklärung und hieran anschliessender internationaler Abkommen über Menschenrechte der letzten  Jahrzehnte, hierunter zum Beispiel die Erklärung der Rechte der Kinder im Jahre 1989, ist und bleibt die Verletzung der Menschenrechte eines der Hauptprobleme weltweit was nachhaltige Präventionsmaßnahmen erforderlich macht. Insbesondere im internationalen Diskurs der neunziger Jahre gab es eine breite Debatte über die Dimension, den Inhalt und die Methoden der Menschenrechtserziehung; daran anschliessend folgte die Erklärung des Jahrzehnts der Vereinten Nationen  über Bildung, innerhalb des Einzugsbereiches der Menschenrechte im Laufe der Jahre 1995 bis 2004. Anschliessend verkündete die Generalversammlung der Vereinten Nationen drei Phasen des weltweiten Programms zur Menschenrechtserziehung mit dem Ziel “Förderung zur Umsetzung von Menschenrechtserziehungsprogrammen auf allen Bereichen”, wobei derzeit die sogenannte “dritte Phase”  aktiv ist (2015-2019).

Zur Zeit vertreten das “Deutsche Institut der Menschenrechte” (IADH) und das “Interamerikanische Menschenrechtsinstitut” (IIDH) die Ansicht dass die explizite und partizipatorische Menschenrechtserziehung eine Schlüsselrolle bei der wirksamen Umsetzung der Menschenrechte einnimmt. Idealerweise sollte dieselbe in Form von drei Ebenen durchgeführt werden und zwar: Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen, und dies “in Anlehnung an die Grundsätze der Universalität, Unteilbarkeit und Interdependenz der Menschenrechte.” Diese international anerkannten Dimensionen werden definiert als Bildungsinhalte (zum Beispiel: Schutznormen und –systeme, Rechtsvorschriften, und Werte der Menschenrechte). Mittels (eines Bildungsumfelds im Bereiche der Menschenrechte, was bedeutet dass zum Beispiel  Achtung, Beteiligung und Einbeziehung voraussetzt) , sowie für die Erreichung einer Umsetzung der Menschenrechte an sich und die Erziehung der Mitmenschen zur Solidarität mit den Menschenrechten. Ausserdem erfordert der derzeitige Entwicklungsprozess der Menschenrechte kritische Überlegungen sowie die aktive Beteiligung eines jeden Menschen. Die Menschenrechtserziehung gilt innerhalb dessen als wesentlicher Bestandteil einer demokratischen und humanistischen Bildung auf allen von den einzelnen Staaten angebotenen Ebenen.

Allgemeine Ziele

- Einführung der Studenten in die theoretischen und praktischen Grundlagen der Menschenrechtserziehung.

- Entwicklung von Konzepten der Menschenwürde auf der Grundlage multikultureller Visionen und Diskurse.

 

Konkrete Ziele

- Das vorhandenene Wissen über die Menschenrechte und ihre Erziehung aus eigenen Erfahrungen heraus zu entwickeln und zu diskutieren zur Schaffung eines gemeinsamen Ausgangspunktes.

- Reflexion und Diskussion über die philosophischen Grundlagen und universellen Werte der Menschenrechte um eine nachhaltige und gewaltfreie Gesellschaft besser zu verstehen und aufzubauen.

- Kenntnis und Verständnis der politischen Geschichte der Menschenrechte sowie ihrer verschiedenen Schutzvorrichtungen zum besseren Verständnis ihrer Bedeutung und ihrer Funktionsweise innerhalb ihres globalen Kontextes.

- Analyse und Diskussion der vorhandenen Literatur und der Begriffe der Menschenwürde anhand von akademischen Texten und Vorstellung ihrer möglichen Facetten.

- Durchführung einer Fallstudie auf dem Gebiet der Menschenrechte.

 

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INTEGRANTES:

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Susanne Müller-Using
Doktor der Erziehungswissenschaften mit Habilitation
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universidad de Costa Rica/Universität Kassel, Deutschland
Leiterin für Lehrerfortbildung. Stiftung “Fundación Omar Dengo”, Costa Rica
e-mail: susanne mueller-using@gmx.de

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Susanne Müller-Using
Doktor der Erziehungswissenschaften mit Habilitation
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universidad de Costa Rica/Universität Kassel, Deutschland
Leiterin für Lehrerfortbildung. Stiftung “Fundación Omar Dengo”, Costa Rica
e-mail: susanne mueller-using@gmx.de

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Jaime Mora Arias
Doktor in Lateinamerikastudien mit Schwerpunkt auf lateinamerikanischem Denken
“Centro de Estudios Generales”, Universidad Nacional, Costa Rica
e-mail: jaime.mora.arias@una.cr

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Jaime Mora Arias
Doktor in Lateinamerikastudien mit Schwerpunkt auf lateinamerikanischem Denken
“Centro de Estudios Generales”, Universidad Nacional, Costa Rica
e-mail: jaime.mora.arias@una.cr

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Rodolfo Vicente Salazar
Master in Menschenrechte- und Friedenserziehung
“Centro de Investigación y Docencia en Educación”, Universidad Nacional, Costa Rica
e-mail: rodolfovicentesalazar@gmail.com

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Rodolfo Vicente Salazar
Master in Menschenrechte- und Friedenserziehung
“Centro de Investigación y Docencia en Educación”, Universidad Nacional, Costa Rica
e-mail: rodolfovicentesalazar@gmail.com

Teilnehmende Institutionen

  • DAAD
  • DIM
  • IIDH
  • INIE
  • Novamerica
  • UCR
  • UNA
  • Osnabruck